Nieren- und Harnleitersteine
Steine im Harntrakt zählen zu den häufigsten urologischen Erkrankungen. Ihre Entstehung kann unterschiedliche Ursachen haben. Ein Stein kann sich unbemerkt bilden und über längere Zeit, bis hin zu Jahren, ohne Beschwerden bestehen.
Nierensteine können jedoch durch „Abschwimmen“ in den Harnleiter in Richtung Harnblase plötzliche Nierenkoliken auslösen. Der Patient verspürt einen sehr starken, wellenförmig auftretenden Schmerz in der Nierengegend. Daher sollten Nierensteine in der Regel behandelt werden, auch wenn keine Schmerzen bestehen.
Warum bilden sich Nierensteine und woran merke ich, dass ich einen Stein habe?
Nierensteine sind sehr unterschiedlich in ihrer Zusammensetzung und damit auch in ihrer Entstehungsweise. Der häufigste Nierenstein ist der Calcium-Oxalat-Stein. Dieser besteht zu großen Teilen aus Calcium, einem elementaren Bestandteil unserer Nahrung. Kommt es im Körper zu einem Ungleichgewicht zwischen der Aufnahme von Calcium mit der Nahrung und der Ausscheidung über die Nieren, so können sich Nierensteine bilden. Auch bei der Harnsäure führt eine solches Ungleichgewicht zur Bildung von Nierensteinen. Dies kann zum Beispiel bei übermäßigem Fleischverzehr auftreten. Auch Entzündungen der Nieren oder andere Erkrankungen, die den Stoffwechsel des Körpers beeinflussen, können zur Bildung von Nierensteinen führen.
Nierensteine müssen nicht unbedingt Beschwerden oder Schmerzen verursachen. Häufig bestehen sie über längere Zeit unbemerkt und werden im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung zufällig entdeckt. Zu Schmerzen kommt es häufig dann, wenn sich ein Stein aus der Niere löst und in den Harnleiter wandert. Durch dieses Hindernis kommt es häufig zum Aufstau des Urins - dies löst eine Nierenkolik aus, da sich der Harnleiter als dünner Muskelschlauch rhythmisch zusammen zieht und versucht, den Stein in die Blase zu transportieren.